Home > Industrie 4.0 > Innovative Sensorjacke trainiert Industrieroboter

Quelle: Volkswagen AG Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (zweiter von rechts) probiert in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden die neue Sensorjacke von Wandelbots. Mit dabei: Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig, Wandelbots-Co-CEO Georg Püschel (Mitte) und Marco Weiß, Leiter New Mobility & Innovations, Volkswagen (rechts).

Die Gläserne Manufaktur von Volkswagen und das Dresdner Startup Wandelbots haben ein neuartiges Gemeinschaftsprojekt zur Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) vereinbart. Das wurde heute auf dem Technologiefestival „South by Southwest" (SXSW) in Austin, Texas (USA), bekanntgeben. Ziel ist es, mit der Einrichtung und dem Betrieb einer innovativen Erprobungsstation in der Gläsernen Manufaktur neue MRK-Anwendungen in der Fahrzeug-Endmontage zu testen und zur Serienreife zu bringen. Der Plan: Durch eine innovative Sensorjacke, die mit Sensoren und Aktoren bestückt ist, sollen Industrieroboter effizient trainiert werden. Die Aktivitäten in Dresden sollen sich über Montage, Logistik und Instandhaltung der Fertigung beim Elektro-Golf von Volkswagen erstrecken.

Das junge Startup, eine Ausgründung aus der TU Dresden, sieht die Zusammenarbeit mit Volkswagen als „Durchbruch" an. „Erstmals können wir unser Produkt bei einem wichtigen Industriepartner erproben",  sagte Christian Piechnick, Gründer und Geschäftsführer von Wandelbots, auf der US-Konferenz. „Volkswagen erhofft sich von der Kooperation, Automatisierungsprojekte schneller und mit deutlich reduziertem Aufwand zur industriellen Anwendung zu bringen", sagte Marco Weiß, Leiter New Mobility und Innovation der Gläsernen Manufaktur, in Austin.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer begrüßt die neue Kooperation. „Wir freuen uns sehr über diese wegweisende Zusammenarbeit. Sie zeigt, wie schnell Spitzenforschung aus Sachsen in die Industrie-Praxis überführt werden kann – eine vorbildliche Partnerschaft."

Das Land Sachsen unterstützt Wandelbots über den Smart Systems Hub Dresden sowie über die Standortkampagne „So geht sächsisch.", die u.a. mit innovativen Startups und Botschaftern wie Eric Weber vom Leipziger SpinLab in Texas für den Industriestandort Sachsen wirbt. „Unser Bundesland bietet durch seine Förderprogramme beste Bedingungen für Gründer und Unternehmer", so Kretschmer. „Eine traditionsreiche Industrie, ein starker Mittelstand, Spitzenforschung und eine lebendige Startup- und Gründerszene befruchten sich hier immer wieder aufs Neue." Man werde auch weiterhin Startups und Industrie zusammenbringen, um damit Wertschöpfung nach Sachsen zu holen.

Auch die Landeshauptstadt Dresden unterstützt die jungen Gründer. „Dresden ist ein digitaler Leitstandort für IoT-Basistechnologien. Keine andere Region in Europa verfügt über eine so umfassende Technologie-Kompetenz in den Bereichen Halbleiter, Software und Konnektivität. Um neuen Produkten und Technologien zum Durchbruch zu verhelfen, unterstützen wir als Stadt innovative Projekte und Startups finanziell. So fördern wir auch Wandelbots, das mit einer intelligenten Automatisierungstechnologie die Digitalisierung der Produktion voranbringt und zeigt, wie Mensch und Maschine künftig Hand in Hand zusammenarbeiten", sagte Dr. Robert Frank, Leiter der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden, vor Medien in Texas.

Wandelbots arbeitet an einem Produkt, bei dem Industrieroboter schnell und mit Hilfe intelligenter Kleidung programmiert werden. Dazu sind Kleidungsstücke mit verschiedenen Sensoren und Aktoren bestückt. Die Sensoren erfassen menschliche Bewegungen in Echtzeit, und die Aktoren ermöglichen haptisches Feedback. Die Sensordaten werden drahtlos an eine Software übertragen, die auf Basis der Bewegungsdaten einen Roboter steuert. „Auf diese Weise kann einem Roboter eine klar definierte Aufgabe durch Vor- und Nachmachen gelernt werden", erläuterte Christian Piechnick. Die Software im Hintergrund könne auf Basis der Daten mehrerer Trainingsläufe einen Automatisierungsprozess generieren. Zudem sei der Roboter in der Lage, sich selbstständig an die individuellen Anforderungen des menschlichen Kollegen anzupassen, so Piechnick.

 

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