Home > Medizin > Künstliche Intelligenz - können Algorithmen die Therapiequalität verbessern?

(Quelle: rawpixel / pixabay)

Welche Rolle werden Big Data, Deep Learning und Künstliche Intelligenz (KI) zukünftig im Gesundheitswesen spielen? Inwiefern können sie Ärzte bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen? Und welche Perspektiven bieten KI-gestützte Systeme in der medizinischen Forschung? Besonders dem Thema Künstliche Intelligenz wird sich die conhIT - Connecting Healthcare IT vom 17. bis zum 19. April in Teilen widmen.

Im Rahmen des Kongresses werden Experten beispielsweise der Frage nachgehen, inwiefern Algorithmen und personalisierte Medizin die Therapiequalität verbessern. In der Session "Intelligente Technologie im Krankenhaus - Konvergenz von Medizintechnik und IT" werfen die Speaker einen Blick in die Zukunft und stellen Lösungen vor, bei denen sich die Weiterentwicklung der klassischen IT durch Künstliche Intelligenz, Robotik, Ubiquitous Computing und Sensorik zeigt.

Deep Learning als Teil einer integrierten klinischen Intelligenz

Die Anwendungsfelder für Künstliche Intelligenz sind dabei vielfältig. So sieht André Sander, Entwicklungsleiter Software bei ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA, eine gute Einsatzmöglichkeit für KI im Bereich der Pathologie. "Hier wird sich Künstliche Intelligenz über kurz oder lang durchsetzen. Die Übergänge zwischen "gutartig" und "bösartig" sind fließend, und auch die menschliche Interpretation ist oft schwammig. Solche Einschätzungen wird ein Computer auch liefern können." Doch KI allein sei nicht die Lösung, auch Terminologien und Ontologien seien weiterhin wichtig. "Terminologien sind beispielsweise nötig, wenn verschiedene Systeme miteinander kommunizieren sollen. Interoperabilität lässt sich nur über Terminologien implementieren, und das gilt umso mehr, wenn wir von länder- bzw. sprachenübergreifender Kommunikation reden." Die Zukunft liege also in einer integrierten klinischen Intelligenz, indem unterschiedliche Methoden ineinander greifen, so Sander.

KI - eines der Trendthemen im Startup-Café auf der conhIT

Auch das Startup-Café, das erstmals auf der conhIT jungen Unternehmen eine Plattform zur Präsentation bietet, widmet sich in einigen Pitches dem Thema KI. Infermedica aus Polen beispielsweise präsentiert Lösungsansätze, wie intelligente Chat Bots und Symptomchecker bei der Diagnose eingesetzt werden können, um die bestmögliche Therapie für den Patienten zu definieren. Das Startup Minttihealth hingegen möchte Big Data Analysen und KI-Anwendungen einsetzen, um möglichst vielen Menschen auf der Welt, Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung zu ermöglichen. Dabei setzen die chinesischen Entwickler beispielweise auf mobile EKG-Geräte. Diese messen nicht nur kontinuierlich die Herzfrequenz und setzen eigenständig Notrufe ab, sondern bieten auch Online-Diagnosen von einem rund um die Uhr verfügbaren Ärzteteam. Die anonymisierten Patientendaten werden zudem für Big Data-Analysen genutzt, um die Prävention von Herzerkrankungen voranzutreiben.

Healthcare IT-Startups zeigen großes Interesse an conhIT

Minttihealth und Infermedica sind nur zwei Beispiele für die innovativen jungen Unternehmen, die im Startup-Café Branchenexperten ihre Geschäftsmodelle und Produkte präsentieren werden. Mit dem neuen Format trifft die conhIT einen Nerv: Das Interesse der Healthcare IT-Startups war so groß, dass sämtliche Slots bereits ausgebucht sind. Mit mehr als 500 Ausstellern und 9.500 Fachbesuchern aus aller Welt gilt die conhIT als Europas wichtigste Veranstaltung rund um IT im Gesundheitswesen. Veranstalter ist der Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e.V., organisiert wird der Branchentreff von der Messe Berlin.

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