Innovativer Transaktionsdienst flankiert autonomes Fahren und E-Mobility: Neugegründetes Start-up entwickelt Car eWallet nun in Eigenregie zur Marktreife. Quelle: ZF
ZF gründet eine Gesellschaft mit Namen Car eWallet GmbH und Sitz in Berlin und gliedert damit die aktuellen Aktivitäten des Transaktionsdienstes Car eWallet in ein Start-up-Unternehmen aus. Ziel ist die Weiterentwicklung und Vermarktung des Blockchain-basierten Service. Mit ihm soll unter anderem das Bezahlen von Tankvorgängen und für E-Autos das einfache Abrechnen des Ladevorgangs möglich sein. Auch Maut, Parkgebühren, Tanken oder Car-Sharing können über die elektronische Transaktionsbörse beglichen werden. Nach einer ersten sechsmonatigen Phase mit den Projektpartnern IBM und UBS, die im Frühjahr auslief, steht für ZF nun die Entwicklung zur Marktreife im Vordergrund. Bereits im zweiten Halbjahr 2018 soll Car eWallet in ersten Pilotprojekten erlebbar sein.
Das hochautomatisierte und voll autonome Fahren sowie die Elektromobilität werden die Anbindung der Fahrzeuge an Bezahldienste erfordern. Denn nur mit ihrer Hilfe können fahrerlose Pkw gebührenpflichtige Dienste wie das Befahren von Mautstrecken, das Bezahlen von Parkgebühren oder das Aufladen der Batterie eigenständig ohne Gegenwart des Fahrers nutzen. ZF hat Car eWallet im Januar 2017 als Blockchain-basierte Plattform erstmals vorgestellt. Damit entstand eine offene Automotive-Transaktionsplattform für mobilitätsbezogene Dienstleistungen, die technische Dienste, digitalen Handel und bargeldloses Bezahlen zwischen Herstellern, Zulieferern, Dienstleistern und Kunden radikal vereinfacht. Die Resonanz auf die innovative Technologie war von Beginn an positiv.
„Wir werden Car eWallet nun mit Tempo zur Marktreife entwickeln“, sagt Alexander Graf von der ZF Friedrichshafen AG, der Car eWallet ursprünglich mit erfunden hat und es aktuell leitet. „Dafür haben wir nun alle notwendigen organisatorischen Weichenstellungen vorgenommen.“
Alle Aktivitäten zur Entwicklung und Vermarktung von Car eWallet werden aus dem ZF-Konzern ausgegliedert und in das Start-up-Unternehmen Car eWallet GmbH eingebracht. Dieses wird ZF in einer ersten Finanzierungsphase mit Startkapital ausstatten, für die Anschlussfinanzierung wird das Start-up externe Investoren werben. „Auf diese Weise nutzen wir die Agilität der Start-up-Szene, in der sich viele innovative Ansätze freier und schneller entwickeln lassen als innerhalb der Konzernstrukturen“, erklärt Graf.
Das neu gegründete Start-up profitiert dabei von den Erfahrungen aus der zeitlich befristeten Kooperation zwischen ZF und den bisherigen Projektpartnern, dem Technologieunternehmen IBM und der globalen Bank UBS. Alexander Graf ergänzt: „Die technologische Anbindung an ZF und sein Produktportfolio bleiben zwar erhalten, zugleich öffnet sich Car eWallet für alle möglichen Anwender aus der gesamten Mobilitätsindustrie sowie den Finanzdienstleistern.“ Die Car eWallet GmbH ist damit ein weiteres Beispiel für die veränderte Arbeitsweise der ZF Friedrichshafen AG mit Partnern in sogenannten vernetzten Ökosystemen.