Home > Mobilität > Unterhaltung über den Wolken

Das Display in der Rückenlehne des Vordersitzes ist ein wichtiger Bestandteil des Entertainments – gerade auf Langstreckenflügen und für Vielflieger. In Zeiten der Digitalisierung wächst bei den Passagieren aber auch der Wunsch nach smarten und individuelleren Unterhaltungsangeboten.

Das hat eine repräsentative Befragung von 1.012 Verbrauchern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben. Demnach möchten 45 Prozent die Möglichkeit haben, eigene Endgeräte wie Smartphone oder Tablet an das Entertainment System am Platz anzuschließen. So könnten Passagiere beispielsweise auf dem eigenen Gerät gespeicherte Filme ansehen. Jeder Vierte (27 Prozent) würde gerne auf eigene Video- oder Audio-Streaming-Dienste auf dem bordeigenen Entertainment-System am Platz online zurückgreifen, zum Beispiel Netflix, Amazon Prime Video oder Maxdome. Der Anteil ist hier innerhalb von zwei Jahren um 15 Prozentpunkte gestiegen. 2016 gab noch jeder Achte (12 Prozent) an, eigene Streaming-Dienste gerne über das Entertainment-System am Platz nutzen zu wollen. Die Möglichkeit, über das Entertainment-System E-Books und E-Magazine zu lesen oder Hörbücher zu hören, hätte gerne jeder Vierte (24 Prozent). „Beinahe jeder Passagier fliegt heute wie selbstverständlich mit eigenem Smartphone, Tablet oder Laptop als alltägliche Begleiter im Handgepäck, auf dem er die eigenen Filme, Musik und E-Books gespeichert hat oder entsprechende Online-Services nutzt“, sagt Bitkom-Experte Julius Katzmareck. „Bei der Bordunterhaltung geht es in Zukunft deshalb vor allem um Möglichkeiten der Individualisierung, weniger um größere und bessere Bildschirme. Einige Fluggesellschaften haben hier mit ihren Bordunterhaltungsprogrammen und smarten Lösungen dafür bereits vorgelegt.“

Heute bieten die meisten Airlines auf Langstreckenflügen ein Entertainment-Angebot ohne Aufpreis. Dabei stehen Flugreisenden in der Regel auf dem persönlichen Monitor am Platz eine Auswahl an Filmen, Serien, Hörbüchern, Kinderprogrammen zur Verfügung. Bei Flügen der Kurzstrecke gibt es in der Regel keine Unterhaltung. Derzeit statten immer mehr Airlines ihre Flugzeuge sukzessive mit Internet aus, sodass die Passagiere Entertainment-Programme auch auf ihrem persönlichen mobilen Endgerät streamen können. Mittelfristig werden die Fluggesellschaften noch mehr Möglichkeiten haben, ihren Kunden die Zeit an Bord kurzweilig zu gestalten. So hätten bereits 15 Prozent der Befragten Lust, auf einem Flug eine Virtual-Reality-Brille zu nutzen, zum Beispiel für Filme, Spiele oder eine virtuelle Kurzreise. Vor zwei Jahren sagte das gerade einmal die Hälfte (8 Prozent). „Die Individualisierung der Angebote für jeden einzelnen Fluggast wird vor allem durch ein schnelles und stabiles Internet an Bord zunehmend an Bedeutung gewinnen“, sagt Katzmareck. Jeder Vierte (20 Prozent, 2016: 27 Prozent) will keinerlei smarte Unterhaltungsangebote an Bord.

Auch auf der diesjährigen ILA 2018 in Berlin (25.4. bis 29.4. 2018) dreht es sich in diesem Jahr um die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung zur Verbesserung des Reiseerlebnisses der Passagiere. Die Preisträger des Innovationspreises der Deutschen Luftfahrt (IDL) werden am Mittwoch, den 25.04 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in den vier Kategorien „Cross Innovation“, „Customer Journey“, „Emissionsreduktion“ und „Industrie 4.0“ von einer Jury unter Vorsitz von Prof. Rolf Henke, DLR-Vorstand für Luftfahrtforschung und –technologie, ermittelt und ausgezeichnet. Ausrichter des IDL sind der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI), der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V. (BDL), der Digitalverband Bitkom e.V. sowie die P3 group. Als Unterstützer begleiten das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) den Preis.

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