Quelle: ZF
ZF tritt der eSync Alliance bei. Die herstellerunabhängige Initiative schafft einen gemeinsamen Standard für Over-the-Air (OTA) Updates und Fehlerdiagnose, mit dessen Datenlösungen die Automobilindustrie jährlich Milliardenbeträge einsparen könnte.
Die Automobilindustrie bereitet sich auf die digitale Zukunft vor. Wenn Fahrzeuge mit hochmodernen automatisierten Funktionen – und langfristig autonom – unterwegs sind, gewährleisten regelmäßige Software-Updates Effizienz, Verkehrssicherheit und Cyberschutz. Derzeit müssen dazu umständliche und teure Rückrufaktionen durchgeführt werden, um die Updates in der Werkstatt oder beim Hersteller aufzuspielen. Dies verursacht besonders Flottenbetreibern hohe Kosten. Marktanalysen schätzen die Kosten für solche Rückrufe im Jahr 2016 alleine in den USA auf 3 Milliarden US-Dollar.
Over-the-Air (OTA) Updates können diesen Aufwand verringern, indem sie aktuelle Softwareversionen direkt und ohne Verzögerung von der Cloud ins Fahrzeug senden. Die eSync Alliance, der ZF nun beigetreten ist, nutzt das eSync-System, ursprünglich von dem kalifornischen Vernetzungsspezialisten Excelfore entwickelt, für einen sicheren Datenaustausch zwischen Cloud und elektronischen Endgeräten, die im Fahrzeug verbaut sind.
Die Plattform ermöglicht es Fahrzeugen dabei nicht nur, Software- und Firmware-updates zu empfangen, sondern kann Herstellern und Flottenbetreibern außerdem in Echtzeit Diagnoseberichte und Telematik-Daten übermitteln. Zusätzlich hilft das System, die Cyberarchitektur des Fahrzeugs vor Hackerangriffen zu schützen.
Ein gemeinsamer Standard
Momentan sind mehrere OTA-Systeme im Markt aktiv, jedes mit seinem eigenen, spezifischen Update-Mechanismus. Das eSync-System zielt darauf, einen gemeinsamen Standard zu etablieren. Firmen, die der Alliance beitreten, profitieren von einer vereinfachten Entwicklungsumgebung, die auf einer nach Kundenwünschen anpassbaren, skalierbaren und offenen Plattform basiert – mit durchgängigen Funktionen und Programmierschnittstellen.
„Die eSync Alliance ist führend, was OTA-Technologie und fortschrittliche Diagnosedaten angeht. So können teilnehmende Organisationen von standardisierten und vollkompatiblen OTA-Komponenten profitieren. ZF wird eine aktive Rolle in der Alliance spielen und zusammen mit unseren neuen Partnern den gesamten Automobilsektor in die digitale Zukunft bringen“, erklärt Franck Lesbroussart, Leiter der Digitalen Softwarevorentwicklung bei ZF.
Rick Kreifeldt, Executive Director der eSync Alliance, kommentiert: „ZF ist ein global führender Systemanbieter für Automobiltechnologie. Ich freue mich, den Konzern in der eSync Alliance willkommen zu heißen. ZF bringt eine Expertise und Größenordnung in die Alliance, mit der die Entwicklung einer gemeinsamen OTA-Plattform für die Automobilindustrie weiter vorangetrieben wird.“
Die offene und sichere eSync-Plattform bietet ZF zudem vielfältige Möglichkeiten für das umfassende Produktportfolio des Konzerns außerhalb des Automobilsektors – wie beispielsweise Bahn-, Marine- und andere industrielle Getriebe.