Home > Netzwelt > Versehentlich im Ausland bestellt

Vier von zehn Online-Shoppern in Deutschland (42,8 Prozent) haben schon einmal Waren im Internet bestellt und erst bei der Lieferung festgestellt, dass diese aus dem Ausland stammen. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Shopping- und Vergleichsplattform idealo. Das sogenannte Cross-Border-Shopping steckt noch in den Kinderschuhen: An einigen Stellen fehlt es an Transparenz. Dabei lässt sich mit dem Einkauf im Ausland sogar bares Geld sparen. Und mit ein wenig Fingerspitzengefühl und Vergleichsarbeit können Verbraucher Überraschungen bei der Lieferung vermeiden. 

Nicht immer ist der Einkauf im Ausland ein Versehen: Sieben von zehn Deutschen (70,8 Prozent) haben schon mindestens einmal gezielt im Ausland bestellt, rund die Hälfte sogar mehrfach (50,3 Prozent). Neben einer anderen Produktauswahl sind für mehr als zwei Drittel günstigere Preise ein entscheidender Anreiz (69,4 Prozent). Eine Analyse von idealo zeigt: Im Durchschnitt sind die Preise bei deutschen Online-Händlern zwar mindestens genauso gut wie im EU-Ausland. Vergleichen kann sich aber trotzdem lohnen, denn einzelne Produkte sind bei Shops in Österreich, Großbritannien, Frankreich, Italien oder Spanien deutlich günstiger. 

Großes Sparpotenzial unter anderem bei Elektroartikeln 

Ein Blick auf die Top 10 der beliebtesten Spielekonsolen zeigt: In neun von zehn Fällen kommt das günstigste Angebot von einem ausländischen Händler. Die Nintendo Switch beispielsweise ist in Italien bis zu 20 Euro günstiger, die Playstation 4 Pro in Österreich sogar bis zu 43 Euro. Und auch bei den Smartphones lässt sich sparen. Bei den zehn beliebtesten Modellen steht neunmal ein ausländischer Händler an der Spitze der günstigsten Preise. Die Stichprobe zeigt: Vor allem in Frankreich und Italien gibt es derzeit viele gute Angebote, das Samsung Galaxy S7 zum Beispiel kostet dort bis zu 60 Euro weniger als in deutschen Shops. 

Grund genug, Preise auch im EU-Ausland zu vergleichen. Grundsätzlich sind die meisten Online-Shopper dazu bereit: Von denen, die bislang noch nicht im Ausland eingekauft haben, kann sich die große Mehrheit (82,9 Prozent) vorstellen, dies in Zukunft zu tun - rund die Hälfte (48,7 Prozent) allerdings nur über einen deutschen Marktplatz. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Rechtslage ist im Ausland oft ungewiss, dazu kommt noch die fremde Sprache. Da hilft es, über eine heimische Website zu bestellen. Vergleichsportale wie idealo können im Zweifelsfall als Ansprechpartner dienen. 

Fünf Tipps für ein erfolgreiches Online-Shopping im Ausland 

Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte beim Einkauf im Ausland einige Leitlinien beachten. Erik Meierhoff ist Leiter B2B Business bei idealo. Er weiß, worauf es beim Cross-Border-Shopping innerhalb der EU ankommt: 

#1 Versandkosten und Zoll klären: "Wer im Ausland bestellt, sollte die Gesamtkosten im Blick behalten. Grundsätzlich gilt: Innerhalb der EU werden keine Zollgebühren fällig. Bei einigen Händlern fallen jedoch Extrakosten für den Versand ins Ausland an - hier heißt es genau vergleichen. Bei echten Schnäppchen kann sich der Kauf im Ausland dennoch lohnen." 

#2 AGB beachten: "Im EU-Ausland gelten einheitliche Verbraucherrechte. Trotzdem ist ein Blick in die AGB des jeweiligen Händlers empfehlenswert. So lässt sich ein böses Erwachen umgehen, z. B. bei Reklamationen und Retouren." 

#3 Sprachbarrieren nicht unterschätzen: "Viele Händler bieten ihre Shops nur in der jeweiligen Landessprache an. Im Zweifelsfall gilt: Nur bei Anbietern bestellen, deren Sprache man versteht. So lassen sich Missverständnisse vermeiden." 

#4 Impressum lesen: "Egal ob In- oder Ausland - vor der Bestellung bei einem unbekannten Shop immer das Impressum prüfen. Hat der Händler eine gültige Adresse und Telefonnummer hinterlegt? Sind andere wichtige Angaben wie die Handelsregisternummer zu finden?" 

#5 Sichere Zahlarten nutzen: "Viele Online-Bezahlverfahren bieten einen Käuferschutz - aber nicht alle. Beim Kauf im Ausland deswegen unbedingt darauf achten, dass eine unkomplizierte Rückerstattung im Streitfall möglich ist", so Erik Meierhoff. Sein Rat: Wer diese Grundregeln beachtet, dem steht einer erfolgreichen Schnäppchenjagd im Ausland nichts im Wege.

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