Home > Unternehmensberatungen & Verbände > Digitalisierung führt zu Stellenrekord

Im zweiten Quartal 2018 waren monatsdurchschnittlich 129.470 offene Stellen zu besetzen, wovon 85.880 auf die acht klassischen Ingenieurberufskategorien und 43.590 auf Informatikberufe entfielen. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Ingenieurmonitor, den das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des VDI vierteljährlich erstellt.

Damit erreicht die Arbeitskräftenachfrage in den Ingenieurberufen ein neues Rekordniveau. Im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutet dies ein Plus von 11,3 Prozent beziehungsweise knapp 13.160 zusätzliche Vakanzen. 

Die weiterhin steigende Nachfrage nach Ingenieur- und IT-Know-how hat vielerlei Gründe. Zu den Treibern zählt die zunehmende Durchdringung der Gesellschaft und der Wirtschaft mit Digitalisierungstechnologien wie automatisiertem Fahren, IT-Sicherheit und Entwicklungen von Lösungen für das Smart Home. Dementsprechend suchen viele Unternehmen nach qualifiziertem Personal, um insbesondere IT- und Digitalisierungsprojekte umzusetzen. Doch die steigende Nachfrage bei einem gleichzeitig geringen Arbeitskräfteangebot verschärft die Engpässe und wirkt sich hemmend auf das Wachstum aus. So gaben im Rahmen einer Mittelstandsumfrage der DZ Bank zwei Drittel der Unternehmen an, Probleme bei der Mitarbeitersuche zu haben, jedes sechste unter ihnen konnte aufgrund dessen IT- oder Digitalisierungsprojekte nicht verwirklichen. 

Die Informatikberufe bilden im zweiten Quartal 2018 mit monatsdurchschnittlich 43.590 offenen Stellen die größte Kategorie des Stellenangebots in den Ingenieurberufen. Gesucht werden insbesondere Schnittstellenkompetenzen von IT und Elektrotechnik. Auch die Bauingenieurberufe konnten mit rund 33.680 offenen Stellen weiterhin eine sehr hohe Nachfrage verzeichnen. Weiterhin waren in den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Energie- und Elektrotechnik zusammengenommen 33.710 Vakanzen gemeldet, was einem Anteil von rund 26 Prozent des Gesamtstellenangebots in den Ingenieurberufen entspricht. 

Bereits im vorangegangenen Quartal hat die Zahl der Arbeitslosen in Ingenieurberufen ein Rekordtief seit Beginn der Aufzeichnungen in der KldB 2010 erreicht. Im zweiten Quartal 2018 setzte sich der Trend der sinkenden Arbeitslosenzahlen weiter fort. Monats-durchschnittlich suchten 30.804 Personen eine Beschäftigung in einem Ingenieurberuf, wovon 23.105 auf die acht Ingenieurberufskategorien und 7.699 auf Informatikberufe entfielen. Verglichen zum Vorjahresquartal sank die Zahl der arbeitslos Gemeldeten damit um 8,7 Prozent. In einigen Regionen und Berufskategorien hat dies zu Folge, dass das Arbeitskräfteangebot in Form von arbeitslos Gemeldeten bereits stark erschöpft ist. 

In sämtlichen regionalen Arbeitsmärkten ist die Arbeitskräftenachfrage im Ingenieur- und IT-Bereich im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich gestiegen. Den stärksten Anstieg konnte Berlin/Brandenburg verzeichnen, wo die monatsdurchschnittlich gemeldeten offenen Stellen 26 Prozent über dem Vorjahresquartal lagen. Die meisten offenen Stellen waren in den beiden süddeutschen Flächenstaaten sowie in NRW zu beobachten. Alleine Bayern (26.040) und Baden-Württemberg (22.960) vereinten rund 38 Prozent des gesamten Stellenangebots auf sich. In NRW wurden monatsdurchschnittlich 23.210 Vakanzen gezählt, was einem Anstieg um knapp 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. 

Die äußerst stabile Wirtschaftslage und positive Konjunkturerwartungen geben Grund zur Annahme, dass die Nachfrage nach Ingenieuren (inklusive Informatikern) in den kommenden Quartalen nicht abebben wird. Der Mittelstandsumfrage der DZ Bank zu Folge bleibt die Investitionsbereitschaft im deutschen Mittelstand grundsätzlich hoch. Im Fokus der geplanten Investitionen stehen gemäß der Umfrageergebnisse Personalmaßnahmen. Demnach plant rund ein Drittel der befragten Unternehmen, in den kommenden drei Jahren das Personal aufzustocken.

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