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Die Digitalisierung der gewerblichen Wirtschaft ist in Baden-Württemberg bereits etwas weiter vorangeschritten als auf Bundesebene. Laut Wirtschaftsindex DIGITAL, den Kantar TNS und das ZEW im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg im „Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL Baden-Württemberg“ heute veröffentlicht haben, erreicht Baden-Württemberg beim Digitalisierungsgrad seiner gewerblichen Wirtschaft 55 von 100 möglichen Indexpunkten. Die Befragten erwarten bis 2022 mit einer Steigerung von vier Indexpunkten auf 59 Punkte ein hohes Digitalisierungstempo. Der Digitalisierungsgrad von Baden-Württemberg ist zu beiden Zeitpunkten um jeweils einen Punkt höher als auf Bundesebene.

Digitalisierung im Mittelstand zeigt in Baden-Württemberg, wie auf Bundesebene, Nachholbedarf
In den kommenden Jahren nimmt die Digitalisierung der Großunternehmen in Baden-Württemberg (2017: 54 Punkte, 2022: 60 Punkte) stärker als im Bundesgebiet an Fahrt auf (2017: 54 Punkte, 2022: 58 Punkte). „Digitalisierungsfortschritte sind in diesen Unternehmensgrößenklassen von besonderer gesamtwirtschaftlicher Bedeutung“, kommentiert Tobias Weber, Director, Kantar TNS diese erfreulichen Ergebnisse, „weil ein Großteil der Umsätze der Gewerblichen Wirtschaft auf Großunternehmen entfällt“. Der Digitalisierungsgrad des baden-württembergischen Mittelstands wird dagegen auch künftig unter dem durchschnittlichen Digitalisierungsgrad der baden-württembergischen Gewerblichen Wirtschaft liegen. „Der Mittelstand muss zum Treiber der digitalen Transformation werden“, so Weber weiter. „In der künftigen Digitalpolitik sollte deshalb ein besonderer Fokus auf die Steigerung des Digitalisierungsgrads der mittelständischen Unternehmen gelegt werden“, appelliert er an die Politik.

Deutliche Unterschiede beim Stand der Digitalisierung nach Branchen
Die mit Abstand am stärksten digitalisierte Branche ist die IKT-Branche (2017: 74, 2022: 79 Indexpunkte). „Überdurchschnittlich“ digitalisiert sind die Wissensintensiven Dienstleister sowie die Kreativwirtschaft (jeweils 62 Punkte im Index 2017), die Finanz- und Versicherungsdienstleister (61 Punkte) sowie der Handel (55 Punkte), der unter Berücksichtigung der Nachkommastellen ganz leicht über dem durchschnittlichen Digitalisierungsgrad der Gewerblichen Wirtschaft 2017 liegt. Die befragten Unternehmen erwarten, dass der Handel bis 2022 nur um einen Indexpunkt im Digitalisierungsgrad vorankommt. Die Branche liegt dann unter dem Durchschnitt des Digitalisierungsgrads der Gewerblichen Wirtschaft von 59 Punkten.

„Durchschnittlich“ digitalisiert sind im Jahr 2017 der Maschinen- und Fahrzeugbau, der 50 Punkte im Index erreicht. Bis zum Jahr 2022 wird sich hier der Digitalisierungsgrad mit einer Steigerung von zehn Indexpunkten am stärksten über alle Branchen erhöhen, sodass der Maschinen- und Fahrzeugbau dann „überdurchschnittlich“ digitalisiert sein wird. „Durchschnittlich“ digitalisiert sind und bleiben Verkehr und Logistik (2017: 46 Punkte), Bauwirtschaft (2017: 45 Punkte), Chemie und Gesundheitsindustrie (43 Punkte), das Sonstige Verarbeitende Gewerbe sowie das Gastgewerbe (2017: jeweils 41 Punkte). Der Digitalisierungsgrad des Handwerks wird bis 2022 um vier Indexpunkte steigen, was dazu führt, dass das Handwerk dann mit 42 Punkten „durchschnittlich“ und nicht mehr „niedrig“ digitalisiert sein wird. Der Digitalisierungsgrad des Gastgewerbes wird dagegen bis 2022 auf 36 Punkte zurückgehen, so dass es „niedrig“ digitalisiert als Schlusslicht des Branchenrankings verbleibt.

Wirtschaftsindex DIGITAL: Der Wirtschaftsindex DIGITAL zeigt, wie weit die Digitalisierung in den baden-württembergischen Unternehmen aktuell fortgeschritten ist und wie sie sich bis 2022 verändern wird. Der Wirtschaftsindex DIGITAL misst in einer Zahl zwischen 0 und 100 Punkten den Digitalisierungsgrad der Gewerblichen Wirtschaft in Baden-Württemberg.

Studiensteckbrief: Kantar TNS führte von September bis November 2017 eine Befragung mit 1.145 Interviews unter den baden-württembergischen Unternehmen zum Stand und zu den künftigen Perspektiven der Digitalisierung durch. Der Fragebogen wurde in enger Projektpartnerschaft gemeinsam mit dem ZEW Mannheim, erarbeitet.

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