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Die heutigen IT-Architekturen unserer IT-Systeme, wie Endgeräte, Server, IoT-Geräte und Netzkomponenten sind zunehmend und sich stetig wandelnden Angriffs- und Bedrohungsszenarien ausgesetzt. Die Anforderungen im Bereich Cybersecurity steigen. „Der Schaden im Bereich IT-/Cybersicherheit ist mit 55 Milliarden Euro im Jahr in Deutschland jetzt schon zu groß, wächst aber kontinuierlich weiter.
Wir müssen uns auf die hohen Schäden und die neue Wirklichkeit von Cyberwar professionell einstellen und deutlich mehr und wirkungsvollere Cybersicherheitslösungen einsetzen. Künstliche Intelligenz kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten“, erklärte eco Vorstand Prof. Dr. Norbert Pohlmann gestern im Gespräch mit Bundesinnenminister Horst Seehofer anlässlich des diesjährigen Digitalgipfels in Nürnberg.
Cybersicherheitssysteme, die Künstliche Intelligenz (KI) berücksichtigen, werden in der Zukunft helfen, deutlich besser die intelligenten Hacker und deren Angriffe zu entdecken, Schäden zu vermeiden und Risiken im gewünschten Digitalisierungsprozess zu minimieren. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz könne die Erkennungsrate von Angriffen im Netzwerk und in ubiquitären IT-Endgeräten (Smartphone, Notebook, Server, IoT, etc.) deutlich erhöht werden, erläutert Pohlmann in einem heute veröffentlichten im Rahmen des Digitalgipfels als Diskussionsgrundlage erarbeiteten Papier zum Thema Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit. Mögliche Anwendungsszenarien sieht Pohlmann unter anderem in den Bereichen Betrugsschutz im Online-Banking, Malware-Erkennung, Authentifikationsverfahren, IT-Forensik und Spam-Erkennung.
Eine der größten Herausforderung sei es dabei, KI-Anwendungen zu entwickeln, die die informationelle Selbstbestimmung der Nutzer nicht einschränke. Dadurch können Bürger eventuell in ihrer informationellen Selbstbestimmung eingeschränkt werden. Daher müssten bei der Entwicklung von KI-Anwendungen und Algorithmen hohe ethische und datenschutzkonforme Standards berücksichtigt und einbezogen werden, fordert Pohlmann.
Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Entwicklung im Bereich der Bedrohungs- und Angriffsszenarien werde es künftig immer wichtiger, frühzeitig ein genaues Lagebild über die aktuelle Bedrohungs- und Angriffslage zu haben. Pohlmann empfiehlt dazu einen organisierten und kontinuierlichen Austausch zwischen staatlichen und privaten Stellen, Organisationen und Unternehmen. „Nur wenn alle Akteure ihre Informationen miteinander teilen und ihre Kräfte bündeln, kann ein aussagekräftiges und umfangreiches Lagebild über den jeweiligen aktuellen und vergangenen IT-Zustand generiert werden. Mit diesem Wissen ist es Wirtschaft, Unternehmen und staatlichen Stellen möglich, ihre aktuelle Gefährdungslage anhand von IT-Sicherheitslagebildern besser einzuschätzen und präventive IT-Sicherheitsmaßnahmen einzuleiten.