(Quelle: obs/TÜV Rheinland AG)
Hacker greifen zunehmend Industrieanlagen an. Doch viele Unternehmen wissen nicht genau, welchen Gefahren ihre Anlagen durch Cyberangriffe ausgesetzt sind. Zudem sind ihre Maßnahmen für Cybersecurity meist nicht auf den Schutz von Industrieanlagen zugeschnitten. Das zeigt eine neue Studie von TÜV Rheinland.
Für die weltweite Studie fragte der international tätige Prüfdienstleister 370 Verantwortliche danach, wie Unternehmen und Organisationen ihre Industrieanlagen vor Cyberangriffen schützen.
Bedenkliche Einstellung zur Cybersecurity von Industrieanlagen
In der Studie unter dem Titel "Industrial Security in 2019: A TÜV Rheinland Perspective" geben 40 Prozent der Befragten an, die Risiken durch Cyberangriffe auf Industrieanlagen noch nie untersucht zu haben. Weitere 34 Prozent wissen nicht, ob das eigene Unternehmen diese Risiken schon einmal untersucht hat. Zudem hat nur jedes fünfte Unternehmen seine Maßnahmen für Cybersecurity speziell auf Industrieanlagen zugeschnitten. "Cybersecurity von Industrieanlagen nimmt offenbar keinen hohen Stellenwert ein. Das ist aus unserer Sicht bedenklich, denn Angriffe aus dem Netz können ganze Anlagen stilllegen. Dies sorgt für Produktionsausfälle mit hohen Folgekosten", erklärt Nigel Stanley, als Chief Technology Officer für industrielle Cybersecurity bei TÜV Rheinland, verantwortlich für die Studie.
Vernetzte Produktion herausfordernd
In der Studie stellen die Autoren heraus, warum Cybersecurity von Industrieanlagen in einer vernetzten Welt von besonderer Bedeutung ist. Ein Beispiel: IT-Anwendungen in Unternehmen werden ständig aktualisiert, um auf neue Bedrohungen zu reagieren. Doch Computersteuerungen für Industrieanlagen werden meist nur unregelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. "Vorbeugende Maßnahmen zur Cybersecurity sind ein Muss. Unabhängig davon, ob Industrieanlagen bereits mit dem Internet verbunden sind oder nicht", sagt Nigel Stanley.
Industrieanlagen mit wertvollen Daten
Die Verantwortlichen sollten sich darüber Gedanken machen, wie sie die eigenen Industrieanlagen vor einem physischen Eindringen schützen können. "Wer für den Schutz der Industrieanlagen vor Cyberangriffen verantwortlich ist, sollte zum Beispiel untersuchen, wo überall ein Eindringling einen manipulierten USB-Stick in einer Anlage platzieren könnte und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen", so Stanley. Schließlich finden sich gerade in Industrieanlagen viele wertvolle Daten.