Auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. wurde Matthias Wahl (RMS) in seiner Funktion als Präsident bestätigt. Auch die amtierenden BVDW-Vizepräsidenten wurden geschlossen wiedergewählt – für zwei Kandidaten ist die anstehende Amtslaufzeit von zwei Jahren eine Premiere. Beim anschließenden Netzpolitischen Abend des BVDW sieht Christian Lindner (FDP) die Politik in der Pflicht, den digitalen Wandel durch richtige Rahmenbedingungen mitzugestalten.
Matthias Wahl wird von den Mitgliedern des BVDW in seinem Amt bestätigt und bleibt für mindestens zwei weitere Jahre Präsident des Digitalverbands. Durch den Weggang von Melina Ex im vergangenen Jahr und die Erweiterung des Präsidiums um eine Position waren nach der Wiederwahl des bestehenden Präsidiums zwei Positionen vakant. Die Mitgliederversammlung hat Frederike Voss (Orbyd) und Stephan Noller (Ubirch) als neue Vizepräsidenten gewählt. Weiterhin im Amt bleiben Thomas Duhr (IP Deutschland), Thorben Fasching (Open Reply), Achim Himmelreich (Capgemini) und Marco Zingler (denkwerk). „In der vergangenen Amtsperiode haben wir die richtigen Weichen stellen können und bekommen nun die Möglichkeit, den eingeschlagenen Weg in einer eingespielten Konstellation mit punktuellen Ergänzungen fortsetzen zu können“, sagt Matthias Wahl und ergänzt: „Mit ihrem Votum hat die Mitgliederversammlung sich sehr deutlich für diesen Weg ausgesprochen. Frederike Voss und Stephan Noller sind eine Bereicherung für unser Team und werden uns viel zusätzlichen Schub geben.“
Digitaler Wandel: „Faire Chancen und richtige Rahmenbedingungen“
„Die Digitalisierung ändert alles“, betont Christian Lindner, Fraktionsvorsitzender der FDP in Nordrhein-Westfalen. „Sie birgt eine einmalige Chance zur Erneuerung unseres Landes. Um sich dem digitalen Wandel stellen zu können, brauchen die Menschen faire Chancen und richtige Rahmenbedingungen.“ Das vernachlässige die aktuelle Politik, so Lindner. „Sie wird den Anforderungen der Zukunft nicht gerecht. Deshalb braucht Deutschland ein Update: Wettbewerb beim Infrastrukturausbau, Förderung F&E, Ausbau eGovernment, moderner Datenschutz und eine Bündelung von Kompetenzen.“
Gerade in der Bündelung der Kompetenzen sieht der wiedergewählte BVDW-Präsident Matthias Wahl den größten Nachholbedarf und nimmt die Politik in die Pflicht: „Will man den Themen der Digitalisierung Gehör verschaffen, braucht man eine wirksame Vertretung dieser Themen am Kabinettstisch und auf Augenhöhe mit den anderen Ressorts – wir brauchen also ein Digitalministerium oder zumindest einen Staatsminister, der sich in Vollzeit für diese Themen einsetzt“, fordert Wahl und regt einen Blick über den Tellerrand an: „Andere in der EU führende Digitalstaaten wie Dänemark, Finnland oder Schweden leben diese Politik seit Jahren erfolgreich – daraus müssen wir lernen.“