(Quelle: obs/electronica/Christian Hartlmaier)
81 Prozent der Verbraucher rund um den Globus wünschen sich, dass "elektronische Geräte der Zukunft" das Leben vereinfachen. Was dabei künstliche Intelligenz (KI), Robotik und Digitalisierung dürfen und was nicht, wird von den Nutzern sehr differenziert betrachtet. So sind beispielsweise weltweit 71 Prozent der Verbraucher der Meinung, dass elektronische Geräte auch in Zukunft nur assistieren sollen und das eigene Denken der Menschen mit KI nicht ersetzen dürfen. Das sind Ergebnisse des electronica-Trend-Index (2. Auflage).
Dafür wurden im Auftrag der "electronica", Weltleitmesse und Konferenz für Elektronik, 7.000 Verbraucher in den USA, China, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien von einem Marktforschungsinstitut im Juni 2018 bevölkerungsrepräsentativ befragt.
Navigationssysteme und Smartphones haben die intelligente Sprachsteuerung in den Privathaushalten bekannt gemacht. Mit künstlicher Intelligenz und digitaler Vernetzung arbeiten Hersteller mit Hochdruck daran, den Siegeszug von smarter Elektronik auszubauen. Bei den Verbrauchern steht die Idee der Sprachsteuerung offenbar hoch im Kurs: Rund 60 Prozent der Konsumenten sind weltweit dafür, dass elektronische Geräte künftig in einen menschlichen Dialog treten können - etwa nach dem Vorbild bekannter Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder Cortana. Besonders begeistert davon, sich künftig mit elektronischen Geräten unterhalten zu können, sind dabei die chinesischen (85 Prozent), amerikanischen (68 Prozent) und italienischen (66 Prozent) Konsumenten. Weltweit 17 Prozent lehnen sprechende Elektronik dagegen entschieden ab.
Was Roboter dürfen und was nicht
Zu "menschenähnlich" sollten die digitalen Helfer nach übereinstimmender Meinung der Verbraucher allerdings nicht werden: Bei der Frage, wie Service-Roboter von morgen beschaffen sein sollten, sprechen sich 72 Prozent dafür aus, dass Roboter mit künstlicher Intelligenz eindeutig als Maschine erkennbar bleiben. Die stärksten Befürworter dafür sind Italiener (78 Prozent) und US-Amerikaner (77 Prozent). Aber auch in Japan, mit der im Vergleich schwächsten Zustimmung, gibt es in diesem Punkt eine klare Mehrheit von 69 Prozent der Befragten.
Roboter sollen selbständig lernen
Dagegen bewerten 72 Prozent der Befragten im weltweiten Durchschnitt positiv, dass Roboter künstliche Intelligenz einsetzen, um selbständig zu lernen und auf neue Situationen zu reagieren. Ebenso viele wünschen sich vom Roboter Entscheidungshilfen - allerdings sollte die Kontrolle in den Händen der Menschen bleiben.
Diese Grundeinstellung gilt generell für den Einsatz von künstlicher Intelligenz in elektronischen Geräten: Die große Mehrheit der Verbraucher möchte, dass die KI nur assistiert und nicht das eigene Denken ersetzt - der weltweite Durchschnitt dieser Meinung liegt nach der jüngsten Umfrage bei 71 Prozent. Allerdings ist diese Ansicht in einigen Ländern rückläufig: In Deutschland stimmten dieser Meinung im electronica-Trend-Index aus dem Jahre 2016 insgesamt 82 Prozent der Befragten zu - aktuell sind es noch 67 Prozent.
Geteilt ist dagegen die Meinung dazu, ob eine Maschine in der Lage sein soll, menschliche Gefühle zu erkennen und darauf zu reagieren: In den europäischen Ländern und Japan ist nur rund jeder Zweite dafür, in den USA knapp 60 Prozent - in China aber 85 Prozent.
electronica 2018 im November in München
"Wie der electronica-Trend-Index zeigt, setzen sich die Verbraucher weltweit sehr intensiv mit der Elektronik der Zukunft auseinander", sagt Falk Senger, Geschäftsführer der Messe München und zuständig für die Weltleitmesse electronica. "Wie rasant sich die smarte Welt der Elektronik entwickelt, zeigen über 3.000 Aussteller aus mehr als 50 Ländern vom 13. bis 16. November auf der electronica 2018 in München."
electronica trend index 2018
Für den electronica trend Index 2018 wurden im Juni 2018 insgesamt 7.000 Verbraucher in den USA (N=1.000), China (N=1.000), Japan (N=1.000), Deutschland (N=1.000), Frankreich, (N=1.000), Großbritannien (N=1.000) und Italien (N=1.000) über ein Marktforschungsinstitut bevölkerungsrepräsentativ befragt (Online-Panel).