Stecken kleine Betriebe in Deutschland in der Vergangenheit fest, während sich der Rest in die digitale Zukunft aufmacht? Die Ergebnisse der aktuellen Randstad-ifo Personalleiterbefragung zeigen, dass jedes vierte Unternehmen (27 %) mit weniger als 50 Mitarbeitern immer noch die meisten Prozesse analog abwickelt - ein fatales Signal für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.
Papier statt Tablet, Faxgerät statt E-Mail, Kunden- und Mitarbeiterdaten im Aktenordner statt auf einem Server, Bewerbungsunterlagen per Post statt digital: In kleinen Unternehmen in Deutschland ist das immer noch Realität. "Viele Betriebe haben lange keine Notwendigkeit für digitale Prozesse gesehen. Gerade den Kleinen fehlen nun das Geld und das Personal, die Umstellung schnell zu bewältigen", so Petra Timm, Director Group Communications bei Randstad Deutschland.
Das wird auch zum Problem für viele Arbeitnehmer: Laut statistischem Bundesamt arbeiten etwa 41 % aller Beschäftigten in Deutschland in Klein- und Kleinstunternehmen. Sie laufen Gefahr, abgehängt zu werden, wenn ihr Arbeitgeber am digitalen Wandel scheitert. Besser sieht es in großen Organisationen mit mehr als 500 Mitarbeitern aus. Hier ist nur noch jedes zehnte Unternehmen (11 %) analog unterwegs.
Analoge Datenverarbeitung erschwert Prozesse
Für Petra Timm stellen analoge Projekte eine wesentliche Hürde für Unternehmen dar, die sich auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten wollen: "Wer Daten vornehmlich analog verarbeitet, erschwert die Übertragbarkeit von Wissen im Unternehmen und schafft Informationssilos. Know-how kann in diesen Unternehmen nicht einfach per Knopfdruck geteilt werden, sondern muss per Hand übertragen werden. Das führt zu langen Prozessketten und schwierigen Entscheidungswegen."
Über die Randstad-ifo Personalleiterbefragung
Die hier vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo Personalleiterbefragung, die quartalsweise durch das ifo-Institut und den Personaldienstleister Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen. Die Sonderfrage im ersten Quartal 2018 bezog sich auf die Auswirkungen der neuen EU-DSGVO auf Unternehmen in Deutschland.