Home > Unternehmensberatungen & Verbände > Analyse: Viele KI-Anwendungen werden erst mit schnellen 5G-Netzen möglich

(Quelle: pixabay/Republica)

Rund jeder zweite Telekommunikationsdienstleister (48 Prozent) in Deutschland nutzt bereits künstliche Intelligenz (KI) oder Robotic Process Automation (RPA). Für jeden zweiten Entscheider steht beim KI-Einsatz die Automatisierung im Fokus, um die Entwicklung von 5G-Netzen zu ermöglichen. Für jeden dritten ist die intelligente Steuerung der Netzkapazitäten bei Auslastungsspitzen ein wichtiges Einsatzfeld, beispielsweise an Silvester und bei sportlichen Großereignissen. KI als neues Geschäftsfeld wird derzeit von 13 Prozent der Unternehmen der Branche in Betracht gezogen. Das sind Ergebnisse der Potenzialanalyse "Künstliche Intelligenz" von Sopra Steria Consulting.

Mehr Profitabilität und mehr Spielraum für wichtige Investitionen ist der Hauptmehrwert, den sich Telekommunikationsanbieter von automatisierten und in Zukunft auch selbstlernenden Systemen versprechen. 43 Prozent der Entscheider der Branche wollen durch KI-Anwendungen die Beherrschbarkeit der Daten sicherstellen und Arbeitskosten reduzieren. 30 Prozent der Unternehmen wollen Abläufe beschleunigen, 26 Prozent Routinetätigkeiten stärker automatisieren.

Maschinen in den Rechenzentren der Netzanbieter überwachen teilweise rund eine Milliarde Messewerte pro Stunde. Deren aggregierte Informationen wiederum durch Menschen zu analysieren, ist selbst mit aktuellen Systemen kaum noch sinnvoll möglich. Zudem steigt das Risiko, Fehlfunktionen nicht rechtzeitig zu erkennen oder vorhersagen zu können, sagt Christoph Henkels, Telekommunikationsexperte von Sopra Steria Consulting. Künstliche Intelligenz in Form sogenannter Cobots soll den Mitarbeitern künftig Arbeit abnehmen. Unternehmen wollen so die Performance der Netze steigern und die Gefahr von Störungen minimieren.

Größere KI-Anwendungen brauchen 5G-Netze und umgekehrt

Mehr Automatisierung durch KI und RPA ist gleichzeitig ein zentraler Faktor, um die Netze der fünften Generation (5G) zu betreiben. Die 5G-Netze werden noch einmal deutlich mehr Netzteilnehmer verarbeiten müssen, ergeben Expertenschätzungen. "Die Vernetzung der verbundenen Netzobjekte wird etwa um den Faktor 1.000 steigen - bei teilweise deutlich höheren Geschwindigkeiten. Das erfordert neue Konzepte, beispielsweise kognitive, sprich selbstreagierende und selbstlernende Überwachungssysteme", sagt Christoph Henkels.

Umgekehrt sind 5G-Netze wiederum die Voraussetzung dafür, dass rechenaufwändige KI-Anwendungen in anderen Branchen im größeren Umfang an den Start gehen können. 48 Prozent der Entscheider aller befragten Branchen sehen in unausgereiften KI-Technologien die Haupthürde für den Einsatz. Deren Weiterentwicklung hängt allerdings stark von leistungsfähigen Netzen ab.

Investitionen in die Netzmodernisierung ist damit eine der Hauptaufgaben der großen Telekommunikationsanbieter. Viele KI-Anwendungen, werden erst mit schnellen 5G-Netzen möglich sein. So erfordern beispielsweise intelligente Energienetze oder mitdenkende und selbststeuernde Fahrzeuge deutlich schnellere Reaktionszeiten. "Wenn ein Auto eigenständig bremsen soll, müssen die Signale zwischen Ampel, Fahrzeug und weiteren beteiligten Geräten innerhalb weniger Millisekunden übertragen werden", so Henkels.

Über die Studie:

Für die Potenzialanalyse "Künstliche Intelligenz" wurden im Auftrag von Sopra Steria Consulting im Februar 2017 mehr als 200 (n=203) Geschäftsführer, Vorstände, und Führungskräfte im Business Development und aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt. Die Teilnehmer kommen aus Unternehmen der Branchen Banken, Versicherungen, sonstige Finanzdienstleister, Energieversorger, Automotive und sonstiges verarbeitendes Gewerbe, Telekommunikation und Medien sowie Öffentliche Verwaltung. Explizit von der Teilnahme ausgeschlossen waren Mitarbeiter und Führungskräfte von Beratungsunternehmen und Anbieter von IT-Lösungen sowie der Handel.

Die Studie ist über diesen Link kostenlos bestellt werden: Studie von Sopra Steria Consulting

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