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Die Technologien Blockchain, Maschinelles Lernen, Robotertechnik, Künstliche Intelligenz und drahtlose Technologien werden sowohl Wirtschaft als auch Gesellschaft im kommenden Jahr grundlegend verändern. Zu diesem Schluss kommt der IT-Dienstleister Dimension Data, der die globalen IT-Trends für 2018 ermittelt hat. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen, die noch immer nicht in digitale Technologien investieren, sollten jetzt handeln. Ansonsten laufen sie Gefahr, den Anschluss zu verlieren.
Das größte Potenzial für die Zukunft der Unternehmen liegt den Ermittlungen zufolge in der Blockchain. Die Technologie hinter der Kryptowährung Bitcoin hat bereits 2017 eine große Bekanntheit erlangt und könnte schon bald die Finanzbranche aber auch andere Bereiche der Wirtschaft maßgeblich verändern. Jan Willem Dees, CEO von Dimension Data Deutschland, sagt der Blockchain eine steile Karriere in der Wirtschaft voraus: „Wir hatten bereits für 2017 vorhergesagt, dass die bestehenden, zentralisierten Transaktionsmodelle unter Druck geraten würden. Damit lagen wir richtig: Die Kapitalmärkte haben sich in den USA ebenso wie in Europa und in Teilen von Asien den Blockchain-Plattformen zugewandt. Das ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Finanzbranche als eine der konservativsten überhaupt gilt und sich sehr stark auf Compliance-Richtlinien fokussiert.“
Dees sagt zudem, dass sich das Internet of Things (IoT) durch die Entwicklungen im Blockchain-Bereich weiterentwickeln wird. „Im Internet der Dinge werden Millionen von kleinsten Transaktionen generiert, die von verteilten Sensoren zusammengetragen werden. Um solche Dimensionen zu bewältigen, wird ein Peer-to-Peer-Ansatz benötigt, den derzeit nur die Blockchain bietet. Es ist nicht möglich, diese Systeme mit einem zentralisierten Transaktionsmodell zu betreiben – es ist zu langsam, zu teuer und vor allem zu exklusiv. Damit die IoT-Technologie ihr wahres Potenzial entfalten kann, sollten die Systeme in der Lage sein, in Echtzeit zu arbeiten. Dafür müssen die Transaktionskosten gegen Null gehen oder am besten komplett kostenfrei sein. Die Kostenelemente eines zentralisierten Modells unterstützen potenzielle Geschäftsmodelle im Internet der Dinge einfach nicht. Für die Entwicklung des IoT-Marktes ist der Einsatz von neuen Technologien und Kostenstrukturen dringend erforderlich. Wenn wir uns beispielsweise den Smart-Home-Bereich ansehen, so sind vorhandene Technologien und Produkte bereits sehr ausgereift. Deren Verbindung mit den Vorteilen der Blockchain könnte dem gesamten Markt den entscheidenden Schub zum Durchbruch geben“, so Dees.
So kann mit der Blockchain insbesondere die Sicherheit von internetfähigen Geräten verbessert werden. Immer häufiger missbrauchen Cyberkriminelle unsichere IoT-Geräte für ihre Angriffe. Gleichzeitig besteht für die Hersteller bislang nur ein geringer Anreiz, in Schutzmechanismen zu investieren. Die Blockchain könnte die Sicherheit im Internet der Dinge drastisch erhöhen, da sie als nicht manipulierbar gilt und die Transaktionskosten dennoch gering sind.
Weil 2018 zudem massive Veränderungen im Bereich der Drahtlostechnologien zu erwarten sind, könnte das Internet der Dinge kurz vor dem Durchbruch stehen. Durch den Ausbau der WLAN-Netze können immer größere Datenmengen in immer kürzerer Zeit verarbeitet werden. Dies macht sowohl eine schnelle Verbindung zahlreicher Haushaltsgeräte über das Internet als auch eine praktikable Einbindung von Blockchain-Technologien möglich.
Traditionelle Unternehmen auf dem Weg zurück an die Spitze
Im kommenden Jahr werden sich Unternehmen, die bereits lange am Markt etabliert sind und in den letzten Jahren mit der Geschwindigkeit agiler Jungunternehmen zu kämpfen hatten, erfolgreich neu am Markt positionieren. Das gilt vor allem für jene Unternehmen, die proaktiv ihre digitale Transformation vorangetrieben haben. Dort, wo IT-Infrastrukturen modernisiert und Arbeitsabläufe automatisiert wurden, können 2018 wichtige Marktanteile zurückerobert werden.
„Ich gehe davon aus, dass zahlreiche Unternehmen, die bereits lange am Markt agieren und die sich inzwischen erfolgreich transformiert haben, ihren Platz an der Spitze mittelfristig zurückerobern werden. Sie verfügen im Gegensatz zur oft weniger erfahrenen Konkurrenz über mehr Glaubwürdigkeit, eine längere Unternehmensgeschichte und eine stabile Kundenbasis“, so Dees. „Diese Unternehmen profitieren von ihren Werten, die sie über Jahrzehnte aufgebaut haben. Gleichzeitig müssen sie aber in Innovationen investieren, um den Ansprüchen der Kunden in Zukunft gerecht zu werden. Der erfolgreiche Einsatz von neuen Technologien und digitalen Services kann Unternehmen in kurzer Zeit ein ganzes Stück nach vorn bringen – wenn sie den Kulturwandel geschickt mit Unternehmenstraditionen verbinden. Da die Innovationsgeschwindigkeit permanent steigt, können längerfristig versäumte Entwicklungen nur schwer aufgeholt werden – gefragt ist ein kontinuierliches Engagement, um in der digitalen Business-Welt in den kommenden Jahren die Nase dauerhaft vorn zu haben.“