Die digitale Transformation hat dazu geführt, dass Europas größte Unternehmen sich stärker dafür einsetzen müssen, ihr Wachstum und ihre Wettbewerbsvorteile zu behaupten. Eine wegweisende Studie zeigt nun, wie europäische Unternehmen von US-amerikanischen digitalen Vorreitern lernen können, Geschäftsmodellinnovation zu beschleunigen, neue Umsätze zu erwirtschaften sowie größere Werte aus ihrem Kerngeschäft zu generieren.
Heute werden vor allem die Unternehmen von Investoren und dem Markt als zukunftsfähig wahrgenommen, die über ein Geschäftsmodell-Portfolio mit geringem Mitteleinsatz verfügen und Netzwerkeffekte einschließen. Sie haben damit einen deutlich höheren Marktwert als Firmen mit traditionellen Geschäftsmodellen. Unternehmen mit diversifizierten Geschäftsmodellen verbesserten ihre Bewertung im Jahr 2016 um 65 Prozent im Vergleich zu den Unternehmen, die ein Mono-Geschäftsmodell beibehielten. Zudem konnten sie zwischen 2011 und 2016 ein Wachstum von 8% gegenüber 4% erzielen.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie zum Thema zukunftsfähige Geschäftsmodelle, welche vom BearingPoint Institute, der Forschungseinrichtung der Management- und Technologieberatung BearingPoint, veröffentlicht wurde. Die Studie entstand gemeinsam mit OpenMatters, einem Anbieter, der sich auf die Bewertung von Geschäftsmodellen auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen spezialisiert hat. Es ist die weltweit erste KI-basierte Analyse der Top 3.500 börsennotierten Unternehmen in Europa und den USA. Die Erhebung deckt den Zeitraum 2010 bis 2017 ab.
Europäische Organisationen, die in der heutigen schnelllebigen digitalen Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen sowohl die unterschiedlichen Geschäftsmodelle und die fundamentale Rolle des Netzwerkeffekts für die digitale Wirtschaft verstehen als auch das allumfassende Potenzial offener digitaler Plattformen begreifen.
"Wir müssen in Deutschland und Europa insgesamt unsere Anstrengungen für die digitale Transformation erheblich intensivieren, um nicht noch weiter hinter die amerikanischen und mittlerweile auch asiatischen Marktführer zurückzufallen. Dazu sind erhebliche Anpassungen an den Geschäftsmodellen notwendig. Ein Fokus nur auf die Optimierung der jeweiligen betrieblichen Abläufe wie bisher ist nicht mehr ausreichend. Unsere Studie führt den empirischen Nachweis, dass sich die Wertschöpfung deutlich hin zu Geschäftsmodellen verschiebt, in denen die Fähigkeiten des gesamten Partner-Netzwerks bestmöglich genutzt werden. Dazu zeigen wir Beispiele von Unternehmen, die darstellen, welche Maßnahmen erfolgversprechend sind, um Transformationen dieser Art einzuleiten", kommentiert Markus Franke, Head of Service Line "Digital & Strategy" in Deutschland.
Organisationen, die ihren Wert in der digitalen Geschäftswelt steigern wollen, müssen wie Investoren denken: Sie müssen ihr Kapital in ein neues Geschäftsmodell-Portfolio umlenken und neben den Partner-Netzwerken auch die schlanken und datenzentrierten Geschäftsmodelle einbeziehen. Die Veränderung des Geschäftsmodells muss nicht radikal oder risikoreich sein. Es gibt viele Möglichkeiten, das Geschäftsmodell so zu entwickeln, dass sowohl der Unternehmenswert gesteigert als auch die Kundenbeziehungen verbessert werden können. "Dabei könnten gerade deutsche Unternehmen sogar von der starken Rolle des Datenschutzes im europäischen Raum profitieren. In jedem Fall sollten Unternehmen bei ihrer digitalen Geschäftstransformation diesen Aspekt zum Nutzen des Kunden schwerpunktmäßig berücksichtigen", ergänzt Markus Franke.
Die Studie endet mit einem fünfstufigen Ansatz und Handlungsempfehlungen, welche zeigen, wie die Unternehmen die digitalen Plattformen und die Netzwerkeffekte nutzen sowie ihr Geschäftsmodell neu ausrichten können. Dieser Ansatz kann an jedes bestehende Geschäftsmodell angepasst und in jedes Transformationsprogramm integriert werden.
Die Studie steht Ihnen unter dem folgenden Link zur Verfügung: bearingpoint.com