Home > Industrie 4.0 > Intelligente Sensorik bringt Mensch und Technik an die runden Tische

In der Automobil-, Industrie- oder auch Consumer-Elektronik ergibt sich der wesentliche Nutzen eines Produktes mittlerweile aus den softwarebasierten Funktionalitäten, der Sensorik und der Vernetzung der Geräte zu einer ganzheitlichen Internet of Things (IoT)-Lösung – und das unabhängig vom Einsatzbereich. „Intelligente Sensorik – Smart durch Software” war daher das Diskussionsthema der gut vierzig Fachexperten verschiedener Hightech-Branchen auf dem Technologieforum der Strategischen Partnerschaft Sensorik (SPS) Ende Juni 2017 in Regensburg.

Ein Ziel der SPS ist es, die Akteure der Branche an einen Tisch zu bringen, den (Gedanken-)Austausch zu unterstützen, damit so neue Ideen und Ansätze für Hightech-Innovationen entstehen. Das Technologieforum hat sich mittlerweile zu einer DER Austauschplattformen im Hightech-Bereich in ganz Bayern entwickelt. „Hier funktioniert Vernetzung wirklich”, so das Resümee. Kennzeichen und Aufgabe smarter Sensoren ist es, nicht nur Rohdaten, sondern relevante Informationen zu übertragen. Daten zu sammeln und zu übertragen oder Messwerte zu generieren, stellt schließlich technisch meist keine Herausforderung im Bereich der Sensorentwicklung dar. Entscheidend ist die Fähigkeit zur komplexen Signalverarbeitung. Nur mit der nötigen Software-Intelligenz können sich Sensoren im industriellen Bereich selbstständig miteinander vernetzen und so die Kommunikation der Maschinen untereinander ermöglichen. Neue Maßstäbe u. a. in den Bereichen Anlagenüberwachung und Prozessoptimierung legten Ende Juni in der TechBase Experten aus dem Sensorik-Netzwerk beim Technologieforum des Strategischen Partnerschaft Sensorik e. V. dar.

Prof. Dr. Richard Göbel vom Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof eröffnete die Vortragsreihe mit seiner Vorstellung von prototypischen Lösungen, sogenannte „Demonstratoren”. Mit Hilfe derer können oberfränkische Unternehmen derzeit zusammen mit einem IT-Dienstleister voll funktionale Lösung realisieren. Ergebnis hiervon: Best Practices aus dieser Kooperation von „Wirtschaft – Hochschule” im Bereich der digitalen Transformation von kleinen und mittelständischen Produktionsunternehmen. „Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen mit einem hohen Spezialisierungsgrad repräsentiert das Produktionsverfahren die besondere Kompetenz des Unternehmens, Technologien müssen dabei an den besonderen Kontext angepasst oder auch modifiziert und weiterentwickelt werden,” erläutert Göbel. Innovative Bildverarbeitungstechnologien und -systeme verändern derzeit auch im Bereich der Logistik die Prozessführung. Der Bildverarbeitungsspezialist FRAMOS GmbH hat speziell für die Logistik ein Messsystem entwickelt. „Unser System ermöglicht die Erfassung der dreidimensionalen Abmessungen und Volumina von Stückgütern in Echtzeit und damit die nahtlose Integration und automatisierte Nutzung dieser Informationen in unterschiedlichsten Intralogistikaufgaben”, betonte Referent Dr. Simon Che‘ Rose den Vorteil dieser neuen Technologie.

Ein Highlight des Technologieforums: Der Vortrag von Stefan Gottwald, Sensorik-Bayern GmbH. Der Entwicklungsleiter gab dem Fachpublikum anhand von Live-Messungen mit einem innovativen Funksensorknoten einen Einblick in die Produktion der Zukunft. „Mit Hilfe der Einbetttechnik erreichen wir einen bisher noch nicht realisierten Miniaturisierungsgrad von Funksensorik für Industrie 4.0-Anwendungen”. Berichtet er über die aktuellen Forschungsergebnisse des bundesweiten Kooperationsprojekts „PCB 4.0”. Durch eine intelligente Steuerung und Vernetzung werden Flexibilität, die Energie- und die Ressourceneffizienz von Produktionsprozessen auf eine neue Stufe gehoben.

Die tecmata GmbH, Embedded-Engineering-Dienstleister auch für sicherheitskritische Systeme, stellte das 2015 mit der Erfindermedaille prämierte Sensorsystem HOB vor. Das System wurde kontinuierlich weiterentwickelt. „Es besteht aus einer Basisstation und bis zu 255 Knoten. Jeder Knoten enthält dabei einen Beschleunigungs-, Temperatur- und Helligkeitssensor und kann via Plug & Play mit einer Vielzahl an weiteren Sensoren erweitert werden”, laut Referent David Meister. „Auf Grund der Vielseitigkeit, der sehr stromsparenden Auslegung und der sicheren Kommunikation gibt es für dieses HOB genannte System nahezu unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten.”

Nach den Impulsen der Referenten sortierten sich die Teilnehmer an den runden Tischen. Die Themeninseln Bildverarbeitung, Drahtlos-Sensorknoten und Dateneffizienz in der Produktion erlaubten es, weitere ausgiebige Fachdiskussionen zu führen. Die Intensität dieser war „ein voller Erfolg”, das „Technologieforum gibt konkrete Anstöße für die neue Kooperationen”, berichtet ein Gast – und ergänzt: „Die Zeit hat gar nicht gereicht, um wirklich ins Detail zu gehen, das werden wir nun unter vier Augen aber tun.” Das Fazit eines anderen Teilnehmers: „Ich hatte heute richtig, richtig gute Gespräche – hier funktioniert Netzwerken wirklich!”

Artikel bewerten:

Hinterlasse einen Kommentar:

GDPR Digitalbusiness.world

Die Flotte Medien GmbH möchte Ihnen den bestmöglichen Service bieten. Dazu speichern wir Informationen über Ihren Besuch in sogenannten Cookies, um die Seite für Sie zu verbessern und nutzerrelevant zu gestalten. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Detaillierte Informationen über den Einsatz von Cookies auf dieser Webseite erhalten Sie hier.

Einverstanden