Umfrage zeigt, dass 3D-Druck in Privathaushalten an Beliebtheit gewinnt (Quelle: reichelt elektronik)
Eine Umfrage von OnePoll im Auftrag von reichelt elektronik hat ergeben, dass die 3D-Drucktechnologie zunehmend auch Einzug in europäische Privathaushalte findet.
3D-Druck hat sich längst in Bereichen wie der Fertigungsindustrie, der Medizin, Architektur und sogar der Luftfahrt oder Automobilindustrie etabliert. Überall da, wo Nähte die Stabilität verringern würden und das Gewicht so gering wie möglich gehalten werden soll, nutzt man mittlerweile das neue Verfahren. Und 3D-Druck sorgt auch für überraschende Anwendungen, zum Beispiel beim Drucken von Lebensmitteln. Doch kann sich die Technologie auch in Privathaushalten durchsetzen?
Die Hälfte der Deutschen wünscht sich einen 3D-Drucker
Eine Umfrage von OnePoll, die im Auftrag von reichelt elektronik durchgeführt wurde, zeigt, dass die 3D-Drucktechnologie zunehmend auch Einzug in den Privatbereich findet. In Deutschland besitzen bereits jetzt 14 Prozent einen 3D-Drucker. Das ist zugegebenermaßen noch nicht viel, doch ganze 51 Prozent würden sich nach eigener Angabe einen 3D-Drucker kaufen.
Die meisten Privatpersonen möchten einen 3D-Drucker im Haushalt nutzen, um Dekorationsartikel wie etwa Vasen zu drucken (62 Prozent), Geräte zu reparieren und Kleinteile zu ersetzen (59 Prozent) oder um technische Komponenten im Hobbybereich herzustellen (58 Prozent).
Ein interessanter Unterschied zeigt sich beim Vergleich der Altersgruppen. Für die Teilnehmer ab 55 Jahren ist die Möglichkeit, Geräte zu reparieren, der Hauptgrund, sich einen 3D-Drucker zu kaufen (66 Prozent). Bei der jüngeren Zielgruppe zwischen 18 und 24 Jahren sieht das anders aus: Hier spielt der Aspekt des Reparierens eine etwas kleinere Rolle (52 Prozent), während die Möglichkeit, neue Gegenstände wie zum Beispiel Dekoartikel zu gestalten für diese Altersgruppe mindestens ebenso reizvoll erscheint (56 Prozent).
3D-Druck als Service noch nicht etabliert
Sowohl das benötigte Rohmaterial, als auch die Anschaffung des Druckers an sich verursachen hohe Kosten. Deshalb gibt es die Möglichkeit, Dienstleister mit dem Druck von 3D-Entwürfen zu beauftragen. Immerhin können sich 58 Prozent der Befragten in Deutschland gut vorstellen, solche Produkte zu kaufen. Allerdings haben bisher nur neun Prozent der Befragten einen 3D-Druck in Auftrag gegeben – weniger als die Personen, die selbst einen 3D-Drucker besitzen.
Deutliche Unterschiede beim Budget der deutschen Kunden
Dass 3D-Drucker sehr teuer in der Anschaffung sind, wissen die meisten Verbraucher. Trotzdem würden 26 Prozent der deutschen Konsumenten nicht mehr als 500 Euro in einen 3D-Drucker für ihren Privathaushalt investieren wollen. Der Großteil der Befragten (35 Prozent) würde ein Gerät im Preissegment zwischen 500 und 1.000 Euro in Betracht ziehen. Im oberen Preissegment zwischen 1.000 und 2.000 Euro wären immerhin noch 23 Prozent der Befragten investitionsbereit.
Lebensmittel-3D-Druck – mit Schokolade und Marzipan auf den Geschmack gekommen
Mit 3D-Druck-Technologie lassen sich nicht nur Teile aus Kunststoff oder Metall herstellen. Das Verfahren ist sogar schon bis in unsere Küche vorgedrungen. Aus Schokolade, Marzipan oder auch herzhaftem Gemüsepüree lassen sich Figuren und Schriftzüge drucken. Doch 3D-gedruckte Lebensmittel scheinen bei den Deutschen noch nicht so beliebt zu sein.
Aktuell gehen 35 Prozent der Deutschen davon aus, dass sich 3D-Druck im Lebensmittelbereich nicht durchsetzen wird. Doch das könnte sich schnell ändern. Denn immerhin würden 36 Prozent der Befragten, die sich vorstellen können, einen 3D-Drucker zu kaufen oder bereits einen besitzen auch vorstellen, einen zum Kochen und Backen zu verwenden. Im Geschlechtervergleich stehen Frauen dem Thema dabei wesentlich offener gegenüber als Männer. Während 42 Prozent der Frauen einen 3D-Drucker für Lebensmittel zum Kochen und Backen verwenden würde, wären dazu nur 31 Prozent der Männerbereit.
Sehr interessant ist auch, dass sich zwar ein großer Teil der Verbraucher vorstellen kann, einen Dienstleister für 3D-Objekte zu beauftragen (66 Prozent), davon allerdings nur 25 Prozent angeben, 3D-gedruckte Lebensmittel extern herstellen zu lassen. Hier zeigt sich, dass den Verbrauchern noch das Vertrauen in von Dienstleistern gedruckte Lebensmittel fehlt. Wenn 3D-Druck im Lebensmittelbereich, dann lieber aus dem eigenen Drucker.
Doch nicht alle Geschmacksrichtungen sind für den deutschen Verbraucher vorstellbar: Während süße Lebensmittel wie Schokolade (46 Prozent) oder Marzipan und Zucker (40 Prozent) gut anzukommen scheinen, sind herzhafte Speisen wie Kartoffelbrei und andere Gemüsepürees (16 Prozent), Wurst- und Fleischwaren (11 Prozent) oder Streichkäse (12 Prozent) in 3D-gedruckter Form für die Befragten aus Deutschland eher weniger interessant.