(Quelle: geralt / pixabay)
Die rasante Digitalisierung bringt immer mehr Unternehmen dazu, den steigenden Weiterbildungsbedarf ihrer Mitarbeiter mit schnell realisierbaren Online-Kursen zu decken. Darauf hat das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI) hingewiesen.
Sein Direktor Prof. Christoph Meinel gratulierte jetzt dem Softwarekonzern SAP zum fünften Jahrestag des Starts seiner Lernplattform openSAP (https://open.sap.com). Deren Technik entwickelte und betreut das Institut. Die Potsdamer Wissenschaftler betreiben bereits seit 2012 die eigene Bildungsplattform https://open.hpi.de. Sie ist der Pionier für kostenlose universitäre Massiv Open Online Courses (MOOC) in Europa.
"Digitales Lernen für jedermann hat vom universitären Bereich aus auch eine erfolgreiche Karriere in der Wirtschaft angetreten", fasste Meinel die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre zusammen. Hier sei der Wissenstransfer eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass die digitale Transformation von Entwicklungs- und Herstellungsprozessen einerseits und der Unternehmenskulturen andererseits gelinge.
Nach Meinels Angaben kommen openHPI und openSAP gemeinsam auf 800.000 Nutzer in 200 Ländern und auf drei Millionen Kurseinschreibungen. Der Wissenschaftler wies auf die Vorteile großer Konzerne hin, viele Beschäftigte zum Mitmachen bewegen zu können: "Unternehmen verknüpfen das Erreichen bestimmter Personalentwicklungs- und Karriereziele damit, dass Mitarbeiter hauseigene Onlinekurse absolvieren. Firmenleitungen fördern solches Engagement, indem sie Teilnehmer von Teilen der Arbeitszeit freistellen", so Meinel. Bei openSAP komme hinzu, dass Kunden und externe IT-Experten exklusives Produktwissen vermittelt bekämen, welches sonst entweder nirgendwo verfügbar sei oder teuer bezahlt werden müsse.
"Kostenlose universitäre Onlinekurse hingegen greifen meist breitere, allgemeinere Themen auf. Hier geht es eher um digitale Allgemeinbildung, mit der sich die Teilnehmer in ihrer Freizeit und aus eigenem Antrieb auf den neusten Stand bringen wollen", betonte der HPI-Direktor. Die Bildungsplattform openHPI sieht er deshalb im internationalen Wettbewerb mit anderen Anbietern universitärer MOOCs, etwa Udacity, Coursera oder edX.
Gratis-Zugang zu neustem Hochschul-Wissen der Bereiche Informationstechnologie und Innovation hat das Potsdamer Institut mit openHPI bereits gut 170.000 Nutzern vermitteln können. Die Zahl der Einschreibungen für die mehr als eigenen 50 Kurse liegt derzeit bei 480.000. Die Zahlen nehmen ständig zu. "Wir haben den Trend, als er 2011 von Universitäten aus den USA kam, als Pionier in Europa sofort aufgegriffen und von Deutschland aus umgesetzt", blickt Meinel zurück. Er und seine Wissenschaftler-Kollegen nutzen Tele Teaching und E-Learning bereits seit fast 15 Jahren als eigenen Forschungsgegenstand.
Anfang April präsentierten sie auf einem Symposium in New York innovative Technologien, die den Einsatz offener Onlinekurse für jedermann zunehmend verändern und das Erlebnis von Lern- und Innovations-Prozessen sowie die Zusammenarbeit in und zwischen Organisationen verbessern. Dabei geht es zum Beispiel um die Auswertung von Lerndaten und den Einsatz spieltypischer Elemente zur Steigerung von Lernmotivation und Durchhaltewillen.