(Quelle: markmags / pixabay)
Große Experimente, forschungsbasierte Lehre oder die Entwicklung Künstlicher Intelligenz – Wissenschaft ist ohne digitale Daten und Kommunikation nicht mehr vorstellbar.
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat bereits im Jahr 2008 die Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ gegründet. Mit dieser Initiative will sie den digitalen Wandel in der Wissenschaft in koordinierter Weise mitgestalten. Für ihre dritte Arbeitsperiode wurde sie neu ausgerichtet und bis zum Jahr 2022 verlängert.
Für diese Zeit sieht die Allianz acht Handlungsfelder:
- Wissenschaftliches Publikationssystem
- Digitale Werkzeuge - Software und Dienste
- Digitale Datensammlungen und Textkorpora
- Föderieren von IT-Infrastruktur
- Digitales Lernen, Lehren und Vernetzen
- Digital qualifiziertes Personal
- Recht für Wissenschaft im digitalen Zeitalter
- Wissenschaftspraxis
Digitalisierung verändert die Wissenschaft seit Jahren grundlegend: Forschung und Lehre haben sich beispielsweise international auf digitalen Plattformen vernetzt, Großforschungsgeräte sammeln kontinuierlich gigantische Mengen an Daten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler publizieren ihre Erkenntnisse digital rund um die Uhr. Dieser Strukturwandel stellt die Wis-senschaft vor große Herausforderungen. Mit der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ erklären sich die Wissenschaftsorganisationen dazu bereit, ihre politischen Grundentscheidungen in diesem Bereich zu koordinieren, die hierfür eingesetzten Ressourcen zu bündeln und, wenn erforderlich, weitere Mittel bereit zu stellen. Ebenso bekräftigen sie ihren Willen und Anspruch, eine Grundlage für gemeinsames Handeln zu schaffen. Insbesondere die beiden Initiativen DEAL und ‚Nationaler Open Access Kontaktpunkt’ werden auch in den kommenden Jahren die wissenschaftsadäquate Transformation des Publikationssystems aktiv mitgestalten.
„Mit der nun beschlossenen Fortsetzung der Schwerpunktinitiative wirken die Allianz-Partner zusammen, um gemeinsam die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftsstandortes Deutschland zu steigern“, sagt Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, die bis Ende 2017 die Federführung in der Allianz der Wissenschaftsorganisationen innehatte. Prof. Neugebauer, Präsident der aktuell Allianz-federführenden Fraunhofer-Gesellschaft betont: „Wir schaffen damit auch einen gemeinsamen Ansprechpartner für Fragen rund um nationale, europäische und internationale Forschungsdaten- und andere Informationsinfrastrukturen.“
Die Initiative verfolgt den Anspruch, den wissenschaftspolitischen ebenso wie den wissen-schaftsimmanenten Diskurs zur Ausgestaltung der Informationsinfrastrukturen für die Wissen-schaft zu begleiten und mitzugestalten. Dazu zählen auch Gesetzgebungsprozesse wie die An-passungen im Urheberrecht oder Entwicklungen wie der Aufbau einer Nationalen Forschungs-dateninfrastruktur (NFDI).
Die Grundlagen der Zusammenarbeit in den acht Handlungsfeldern sind im Leitbild „Den digitalen Wandel in der Wissenschaft gestalten. Die Schwerpunktinitiative ‚Digitale Information‘ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen 2018 – 2022“ dargelegt.
Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen ist ein Zusammenschluss der bedeutendsten Wis-senschaftsorganisationen in Deutschland. Sie nimmt regelmäßig Stellung zu wichtigen Fragen der Wissenschaftspolitik. Fraunhofer ist Mitglied der Allianz und hat für 2018 die Federführung übernommen. Weitere Mitglieder sind die Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Hochschulrektorenkonferenz, die Leibniz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Wissenschaftsrat.